Montag, 4. August 2014

Wetter 05.08.2014: Letzte harmlose Gewitter

Die Kurzwelle befindet sich nun BeNeLux/Norddeutschland und zieht bis zum Prognoseende auf das südliche Ende Norwegens zu. Der polare Langwellentrog über dem Atlantik, zu dem die Kurzwelle gehört, wandert weiter auf einem südöstlichen Kurs und könnte uns im Verlauf der Woche erneute Aktivitäten bescheren.

Am Boden wird sich über große Teile Deutschlands von Westen aus Hochdruck durchsetzen. Das Randtief an der polnischen Ostseeküste wird zunehmend in den Norden abgedrängt und zieht eine langgezogene Kaltfront schleifend hinter sich her. Dieses wird zum Nachmittag etwa über Zentraldeutschland liegen und hier für konvektive Entwicklungen sorgen.


   Bodendruck- und 500 hPa-Karten für 14, 17 und 20 Uhr mit Kaltluftkern über dem Atlantik.

Bedingt durch den Einfluss der Kurzwelle sind über Deutschland verbreitet nur noch 23 bis 25 Grad drin, im Süden oftmals nur um die 20 Grad. Ganz im Osten sind dagegen bis zu 28 Grad möglich.

Taupunkte erreichen verbreitet kaum mehr als 12 bis 14 Grad, lokal vielleicht 15 Grad. Jedoch sind in der Mitte stellenweise nochmal 17 bis 18 Grad möglich.


 Temperatur um 16 Uhr.                                           Taupunkte um 16 Uhr.

Aufgrund der nicht mehr allzu überhöhten Feuchtigkeitswerte steigen auch die Energiewerte nicht mehr stark an und liegen in der Mitte zwischen 750 und 1.000 J/kg CAPE, lokal können auch 1.000 bis 1.500 J/kg erreicht werden.


Pot. Energie und Lifted Index um 11 Uhr von WRF-NMM.         Pot. Energie und Windvektor um 11 Uhr von WRF-ARW. 

Die zunehmend trockenere einfließende Luftmasse bewirkt einen weiteren Rückgang des Wassergehalts auf nun 7 bis 8 g/kg sowie ausfällbares Wasser auf nun 15 bis 20 mm. Nur in der Mitte entlang der Kaltfront stehen noch 10 bis 11 g/kg sowie 30 bis 35 mm zur Verfügung. Die Wolkenobergrenze sinkt auf nun mehr 8.000 bis 9.000 m.

Das Windprofil wird von 4 bis 5 m/s in der Mitte und 2 bis 3 m/s über der restlichen Landfläche dominiert. 0-6 km Scherwinde sind vergleichsweise gering mit verbreitet 10 bis 12 m/s in der Mittel, lokal auch bis zu 15 m/s. 0-3 km Helizität ist meist ebenfalls gering, nur in der Mitte dürfen 100 bis 150 m²/s² drin sein. Entsprechend schlägt der Superzellenparameter nahezu kaum an.


  Bodenwinde mit Windvektor um 11 Uhr.                         0-6 km Scherung um 11 Uhr.          


                      0-3 km Helizität um 11 Uhr.               Superzellenp. mit Niederschlagsreflektivität um 11 Uhr.

Die Großwetterlage entspannt sich zunehmend und die letzten Gewitter für die nächsten Tage werden sich schon recht früh entlang der Kaltfront bilden, dabei aber kaum noch unwetterartig ausfallen, meist eher harmlose Schauerzellen sein. Es existiert jedoch die Möglichkeit von längeranhaltendem Niederschlag über Sachsen-Anhalt, wo evtl. lokale Überschwemmungen durch Dauerregen möglich sind.


  Gesamtniederschlag in 42 Stunden bis 8 Uhr in WRF-NMM.            Gesamtniederschlag in 42 Stunden bis 8 Uhr in WRF. 

Update


Verifikation

     Gesamtniederschlag in 24 Stunden bis 07:50 Uhr.          Gesamtzahl an Blitzen in 24 Stunden bis 07:50 Uhr.

Die Hauptaktivitäten spielten sich gestern etwas weiter westlich über Südniedersachsen ab, wo zum Teil größere Mengen Regen zusammenkamen. Dazu bildeten sich kleinere Gewitterzellen über dem gesamten Osten, die jedoch wenig elektrisch aktiv und häufig nur sehr kurzlebig waren.

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