Mittwoch, 10. Juni 2015

Wetter 11.06.2015: Warmsektor und Höhentief bringen Gewitter



Gültig von: 11.06.2015, 08:00 MESZ bis 12.06.2015, 08:00 MESZ
Erstellt am: 10.06.2015, 21:45 MESZ

Einschätzung

Kategorie Slight - für Teile Baden-Württembergs und Bayerns

Thunderstorms - für Teile Baden-Württembergs und Bayerns, Hessens, Thüringens, Sachsen-Anhalts, Sachsens und Brandenburgs

Zusammenfassung

Es besteht Potential für langanhaltenden Starkregen sowie Hagel bis maximal 2 cm.

Synoptik

Ein Langwellentrog ist mittlerweile sehr weit östlich über Russland positioniert und übt auf das Wettergeschehen über Europa praktisch keinen Einfluss mehr aus. Über der Biscaya konnte sich in den vergangenen Tagen ein Cut-Off etablieren, jedoch für Deutschland vorerst keine Rolle spielen wird. Dagegen wird ein Kurzwellentrog, der morgen über Deutschland zu liegen kommt, das Wetter maßgeblich beeinflussen.


Am Boden liegt weiterhin gemäßigtes Geopotential mit Tendenz zum Hochdruck über Deutschland vor, sodass der Kurzwellentrog als Höhentief daherkommen wird. Im Westen dagegen befindet sich unterhalb des Cut-Offs ein Bodentief, dessen Warmfront im Verlauf des Tages von Süden ausgehend feuchte Warmluft in Deutschland hinein transportiert.

Diskussion

Im Süden kann sich dank der Warmluft bis zu 1.000 J/kg CAPE etablieren, die über Orographie im Tagesverlauf in einem Umfeld von maximal 10 m/s 0-6 km Scherung und geringen 0-3 SRH-Werten unter 100 m²/s² zu isolierten, pulsierenden Gewittern führen können. Diese dürften aufgrund der langsamen Zuggeschwindigkeit und hohem Wassergehalt von bis zu 35 mm für länger anhaltenden Starkregen, vereinzelt auch kleinkörnigem Hagel bis maximal 2 cm sorgen.

Das Höhentief wird sich gegen Abend etwa über der Mitte Deutschlands positionieren und an seiner Südostflanke für moderate 0-6 km Scherung (15 - 20 m/s) über dem Osten sorgen. Dort dann auch vereinzelt Regionen mit um die 200 m²/s² 0-3 km SRH, aber eher niedrigen Wolkentops sowie geringe CAPE-Werte von 300 bis 500 J/kg, sodass zwar gewittrige Zellen zu erwarten sind, diese jedoch in ihrer Ausdehnung  (hochreichende Konvektion) und Intensität recht limitiert sein werden. Starkregen scheint hier die Hauptgefahr zu sein, evtl. ist auch Graupel im Bereich des Möglichen.

Verifikation


     Gesamtniederschlag in 24 Stunden bis 07:50 Uhr.          Gesamtzahl an Blitzen in 24 Stunden bis 07:50 Uhr.


Zellen blieben vor allem im Süden verbreitet sehr inaktiv bzw. lösten kaum aus. Hier definitiv Fehlprognose. Das Höhentief dagegen halbwegs gut erfasst, dieses legte aber erst in der Nacht und zum frühen Freitag morgen los.



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