Donnerstag, 24. Juli 2014

Wetter 25.07.2014: Dauerregen

Das für die heutigen Schauer verantwortliche Höhentief und sein dazugehörige Bodentief werden im Verlauf der Nacht weiter Richtung Westen abgedrängt und werden am morgigen Tage langsam, aber stetig aufgefüllt. Hinter sich her zieht es eine okkludierte Front, die, bedingt durch die abnehmende Zuggeschwindigkeit des Tiefs, ordentlich Niederschlag bringen und hier vor allem das Sauerland beschäftigen wird. Zum späten Abend sind zudem nochmal leichte Gewitter möglich.




Bodendruck- und 500 hPa-Karten für 14, 17 und 20 Uhr mit Tiefdruck- und Kaltluftkern im Westen Deutschlands.

Im Tagesgang werden keine allzu hohen Temperaturen erwartet, Einstrahlung ist praktisch kaum möglich und der Kaltluftkern über dem Westen verhindern einen bodennahen Anstieg. Das Thermometer erreicht daher meist nur 16 - 20 Grad. Erst am späteren Abend kann sich die Luft langsam erholen und schafft stellenweise 22 - 23 Grad. Taupunkte sind fast den ganzen Tag lang bei etwa 15 - 17 Grad.

Temperatur um 19 Uhr.


Taupunkte um 19 Uhr.

Sowohl WRF-NMM, als auch WRF-ARW sind sich relativ einig, was den Energiegehalt der Luft angeht und rechnen meist zwischen 750 und 1.000 J/kg, nur sehr kleine Bereiche können auch schon mal die 1.200 J/kg übersteigen. In beiden Karten sehr schön zu erkennen ist die Mischfront im Norden, an der die CAPE-Werte stark sinken.

Potentielle Energie und Lifted Index um 19 Uhr von WRF-NMM.

Potentielle Energie und Windvektor um 20 Uhr von WRF-ARW.

Wassergehalt ist, obwohl der Dauerregen zu Beginn des Tages anderes suggerieren würde, immer noch vergleichsweise gering, übersteigt nur sehr lokal die 12 g/kg. Lapse Rates, also der Temperaturgradient zwischen einzelnen Luftschichten, sind flächendeckend bei 6 bis 6,5 Grad. Das reicht noch gerade so um Feuchtigkeit aufsteigen zu lassen. Auch die Tropopause bleibt weiterhin abgesenkt bei etwa 9.000 bis 10.000 m.

Der Wind nimmt, im Vergleich zu gestern, sogar noch weiter ab. Da sich das Tief langsam auffüllt, nimmt der Druckgradient noch weiter ab, womit auch die Luftbewegung entsprechend abnimmt. Am Boden werden maximal 4,5 m/s gemessen, 0-6 km Scherung erreicht maximal 10 m/s, ist meist aber unter 5 m/s. Nur die 0-3 km Helizität nimmt wieder leicht zu und kann im Sauerland schon mal 100 m²/s² annehmen. Dort ist auch die Scherung am höchsten. Konsequenterweise schlägt der Superzellenparameter nahezu gar nicht an.

Bodenwinde mit Windvektor um 20 Uhr.

0-6 km Scherung um 19 Uhr.

Superzellenparameter mit Niederschlagsreflektivitätswerten um 20 Uhr.

Morgen wird eher ein trostloser Tag mit viel und langanhaltendem Regen, der erst zum Abend unterbrochen wird. Erst dann besteht nochmal die Möglichkeit für vereinzelnte Gewitterzellen. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch vergleichsweise gering, da sämtliche Zutaten entweder nur gering oder gar nicht vorliegen.
Die Regensummen können lokal 20 bis 40 L/m² erreichen, bleiben meist aber eher im Bereich zwischen 10 und 20 L/m². Überflutungsgefahren sind daher unwahrscheinlich, können aber bei Anwesenheit von Gewittern nicht ausgeschlossen werden.


Update


Verifikation


Gesamtniederschlag in 24 Stunden bis 19:50 Uhr.

Gesamtzahl an Blitzen in 24 Stunden bis 19:50 Uhr.

Die Mischfront zog nördlicher durch Deutschland als anfangs simuliert. In späteren Läufen lagen die Modelle korrekter. Grund hierfür ist eine weniger südlich verlagerte Position des Höhentiefs. Damit blieb NRW vom Dauerregen verschont. 
Trotz dieser Verlagerung war es nur wenigen Gewittern möglich sich zu entwickeln. Die, die entlang des Rheins entstanden, waren dann jedoch so intensiv wie am Vortag.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen