Donnerstag, 14. Mai 2015

Wetter 13.05.2015: Hitzetief aktiviert hochenergetische Luftmasse im Süden

Ein schleifendes Frontensystem zwischen Hoch ULRIKE und Tief BENEDIKT entlang der Mitte Frankreichs bis in den Balkan hinein bringt im Laufe des Tages nochmal flächig Temperaturen um oder über 25 °C. Dazu entwickelt sich zum frühen Abend über Frankreich, in das Frontensystem eingebettet, ein Hitzetief, welches schließlich für ausreichend Dynamik in Bodennähe sorgt, um durch Hebung starke Gewitter zu initialisieren. Diese ziehen dann recht zügig Richtung Osten entlang des Alpenkamms, teilweise auch Richtung Südosten direkt auf die Alpen zu.

Der anfängliche Modus wird aufgrund starker Scherung, hohen Helizitäts- sowie CAPE-Werten über Ostfrankreich in Baden-Württemberg hinein superzellulär sein, in dessen Verbindung Großhagel zwischen 4 und 6 cm möglich sein wird. Dazu können, trotz der hohen Zuggeschwindigkeit, aber wegen des hohen Wassergehalts der Luft, lokal erhebliche Mengen an Niederschlag fallen.
Mit weiterem Voranschreiten in den Südosten hinein verclustern die Zellen zügig zu einem Multizellensystem, bei dem zwar die Hagelgröße vermutlich nur noch maximal 2 cm betragen wird, die Überschwemmungsgefahr durch langanhaltenden Starkregen aber deutlich zunimmt und auch der Wind zum Teil stramme Böen im stürmischen bis schwer stürmischen Bereich beinhalten könnte. Allerdings kann auch dieses System eingebettete Superzellen enthalten, die das Gefahrenpotential weiter steigern könnten.

Die Tornadogefahr ist meist gering, kann unter starken Zellen aber nicht ausgeschlossen werden.


Update



Verifikation

     Gesamtniederschlag in 24 Stunden bis 07:50 Uhr.          Gesamtzahl an Blitzen in 24 Stunden bis 07:50 Uhr.


Lage gut erfasst. Hagel um 6 cm in Freiburg i. B., dazu einige sehr ansehnliche Superzellen bei Grenzüberschreitung. Niederschlag fiel lokal zum Teil mit hohen Raten, aber es kamen nur selten mehr als 20 L in 24 Stunden zusammen. Auch die Böen blieben meist bei maximal stürmischen Böen, was bei der hohen Zuggeschwindigkeit der Zellen erstaunlich ist. 
Aktuell existieren 2 Tornadoverdachtsfälle, wobei bei einem der beiden schwere Schäden zustande kamen, die einem EF 3 entsprechen würden.



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